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Untersuchungshaft

Veröffentlicht am 13 September, 2023

Die Voraussetzungen der Untersuchungshaft:

Die Untersuchungshaft ist eine einschneidende Maßnahme im deutschen Strafrecht, die mit einer Inhaftierung einhergeht, noch bevor es zu einer Verurteilung gekommen ist. Damit eine Person in Untersuchungshaft genommen werden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Die Voraussetzungen für Untersuchungshaft im Einzelnen

Um eine Untersuchungshaft anzuordnen, müssen zwei Hauptvoraussetzungen erfüllt sein:

1. Dringender Tatverdacht

Ein dringender Tatverdacht ist die grundlegende Voraussetzung für die Anordnung der Untersuchungshaft. Dies bedeutet, dass es konkrete Anhaltspunkte und Beweise gibt, die darauf hinweisen, dass die betreffende Person eine strafbare Handlung begangen hat. Dieser Verdacht muss so schwer wiegen, dass er die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung rechtfertigt.

2. Haftgründe

Neben dem dringenden Tatverdacht müssen auch Haftgründe vorliegen. Haftgründe sind spezifische Umstände, die die Notwendigkeit der Untersuchungshaft begründen. Es gibt verschiedene Haftgründe, darunter:

a) Fluchtgefahr

Wenn die Person in Untersuchungshaft fliehen könnte, besteht Fluchtgefahr. Dies kann aufgrund von fehlenden festen Wohnsitzen, ausreichenden finanziellen Mitteln oder Kontakten ins Ausland der Fall sein.

b) Verdunkelungsgefahr

Verdunkelungsgefahr besteht, wenn die Person Zeugen beeinflussen, Beweismittel vernichten oder verfälschen könnte.

c) Wiederholungsgefahr

Wiederholungsgefahr besteht, wenn die Person wahrscheinlich weitere Straftaten begehen könnte, wenn sie nicht inhaftiert ist.

Die Rolle eines Fachanwalts für Strafrecht

In Fällen von Untersuchungshaft kann die Unterstützung eines Fachanwalts für Strafrecht entscheidend sein. Ein Anwalt mit dieser Spezialisierung verfügt über das notwendige Fachwissen und die Erfahrung, um die Interessen seines Mandanten effektiv zu vertreten. Er kann:

  • Den Haftbefehl außer Vollzug setzen lassen: Ein Fachanwalt kann argumentieren, dass die Voraussetzungen für die Untersuchungshaft nicht mehr gegeben sind und dass der Haftbefehl aufgehoben oder außer Vollzug gesetzt werden sollte.
  • Haftprüfungen beantragen: Der Anwalt kann regelmäßige Haftprüfungen beantragen, um zu überprüfen, ob die Fortdauer der Untersuchungshaft gerechtfertigt ist. Er kann dabei helfen, eine Kaution zu hinterlegen und damit dem Argument, es bestünde Fluchtgefahr, entgegentreten.
  • Haftbeschwerde erheben: Ein Strafverteidiger kann die Haftentscheidung bei einem höheren Gericht überprüfen lassen.

Rechtsmittel gegen die Anordnung der Untersuchungshaft

Es ist wichtig zu wissen, dass gegen die Anordnung der Untersuchungshaft verschiedene Rechtsmittel zur Verfügung stehen:

  • Haftbeschwerde: Mit einer Haftbeschwerde kann die Anordnung der Untersuchungshaft vor einem höheren Gericht angefochten werden.
  • Haftprüfung: Die Verteidigung kann regelmäßige Haftprüfungen beantragen, um die Notwendigkeit der Fortdauer der Untersuchungshaft zu überprüfen.
  • Entschädigungsanspruch: Wenn sich später herausstellt, dass die Untersuchungshaft ungerechtfertigt war, kann die betroffene Person unter bestimmten Umständen Anspruch auf Entschädigung haben.

Insgesamt zeigt die Untersuchungshaft, wie komplex und bedeutsam das deutsche Strafrecht sein kann. Die Einhaltung der Voraussetzungen für die Untersuchungshaft und die rechtliche Vertretung durch einen Fachanwalt für Strafrecht können entscheidend sein, um die Rechte und die Freiheit eines Beschuldigten zu schützen. Es ist ratsam, sich frühzeitig rechtlich beraten zu lassen, wenn man mit einer Untersuchungshaft konfrontiert ist, um die bestmögliche Verteidigung sicherzustellen.

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Rechtsanwalt & Fachanwalt für Strafrecht und Fachanwalt für Migrationsrecht Wido Fischer

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